35 Comments

  • Emanuel Neubauer

    Mein herzliches Beileid an die ganze Familie von Herrn Eichhorn.

    Wie gewiss viele andere auch habe ich Eugen bei den Vorstellungsgesprächen für das FSJ im Berliner ijgd kennengelernt. Mir ist noch gut in Erinnerung, wie ich gerade frisch aus meinem Vorstellungsgespräch mit Anne kam, nur um kurz darauf informiert zu werden, dass man sich kein Bild zu meinem Charakter machen könne. Anne meinte daraufhin ich solle nochmal mit Eugen das Vorstellungsgespräch führen.

    Gedanklich war für mich das FSJ nach dieser Verkündung schon gelaufen.

    Zu meiner Überraschung war das Gespräch mit Eugen entspannend, und ich fühlte mich danach um einiges besser. Trotz alledem habe ich es „nur“ auf die Warteliste für das FSJ geschafft. Ja, die Warteliste, das wird nicht das letzte Mal sein, dass ich auf so einer landen sollte, und wenn immer ich mich auf einer wiederfand, so war es nie ein erfreulicher Zustand. Man sollte meinen ich hätte aus dieser Erfahrung gelernt, Wartelisten zu vermeiden. In Wirklichkeit aber bin ich oft selbst derjenige, der Dinge oder Menschen auf seine ganz persönliche Warteliste schiebt. Bitte verzeihe mir Eugen, den dieser Text hier lag auch lange auf genau solch einer Liste. Angefangen aber nie zu Ende geschrieben, umgeschrieben, um doch alles wieder zu löschen, kurze Zeit in Vergessenheit geraten, um dann wieder plötzlich ins Bewusstsein zu haschen. Aber egal welch ein Durcheinander gerade in meinem Leben herrschte, ich kam immer wieder auf ihn zurück. Und jedes Mal, wenn ich dann wieder anfing über Eugen und diesen Text hier zu denken, wurde mir aufs Neue klar, was Eugen – und dieses zusätzliche Vorstellungsgespräch – für einen Einfluss auf mein Leben genommen hat.

    Wer weiß, wäre ich nicht mit Eugen damals ins Gespräch gegangen, hätte ich vielleicht nicht am FSJ teilnehmen können. Gewiss hätte es mich so oder so nach Japan verschlagen, aber mit Sicherheit nicht nach Ikuno (wo meine Einsatzstelle war). Auch meine jetzige Frau hätte ich nie kennengelernt und die (schon bald drei) Satansbraten, die ich stolz meine Katastrophen-Kinder nenne, wären auch nie Teil meines Lebens geworden.

    Die Realisierung, dass ich Eugen nicht auf einem seiner jährlichen Besuche in Japan treffen kann, macht mich immer wieder traurig. Wie gerne hätte ich mit Ihm wieder über die Zeit während und nach des FSJs geplaudert! Vor allem da ich jetzt in Kansai wohne, was ein Treffen um einiges vereinfacht hätte.

    Ich hoffe Eugen, du verzeihst mir, dass ich nicht früher versucht habe, einfach mal bei einem Zwischenseminar in Hiroshima reinzuplatzen. Der Weg von Hokkaido nach Hiroshima ist, wenn man jetzt darüber nachdenkt, kein all zu weiter. Der Gedanke ist mir damals bestimmt schon öfters durch den Kopf gehuscht, aber ich habe ihn immer wieder verworfen, weil ich lieber auf günstigere Umstände gewartet habe. Wie es aber oft so ist, kommen diese Umstände später als man denkt, oder – wie es hier der Fall ist – gänzlich zu spät.

    Auch wenn wir nicht mehr die Gelegenheit haben uns zu treffen, werde ich immer dankbar auf die kurze Zeit zurückblicken, die du mit mir und anderen geteilt hast.

    Vielen Dank Eugen und mein herzliches Beileid an die ganze Familie.

  • Gernot Ernst

    Ich kannte Eugen Eichhorn nicht. Ich wurde auf ihn aufmerksam durch den Nachruf im Tagesspiegel. Jetzt habe ich auch die Erinnerungen vieler gelesen. Mein Eindruck ist: hier ist jemand gestorben, der den aufrechten Gang gelebt hat. Den Auftrag angenommen hat, die Welt besser zu hinterlassen, als er sie angetroffen hat. Und nicht zurückgefallen ist in das Kleinliche und Egoistische, sondern den Horizont bewahrte. Menschen wie er machen die Welt zu einem besseren Ort.

  • Fabian Schwarz

    Liebe Hilde, liebe Lisa,

    aus dem Tagesspiegel habe ich erfahren, dass Eugen nicht mehr lebt. Euch mein herzliches Beileid!

    Welche Erinnerungen teile ich im Zusammenhang mit Eugen? Er hatte einen sehr entscheidenden Anteil daran, dass ich mich in den Jahren 1995 und 1997 als Rolli-Fahrer im Rahmen des DJF-Austausches aufgemacht hatte nach Japan. Es waren jeweils zwei „nur“ 4-wöchige Reisen gewesen. Aber sie haben meinen Horizont enorm erweitert. Ich lernte neben wasserreinigenden Klos nicht nur Aktivist*innen der japanischen Behindertenbewegung kennen, sondern natürlich auch Land und Leute. „Land“ kennenzulernen bedeutete damals als Rollifahrer auch, auf einem starken Rücken rücklings einen Trampelpfad auf einen Berg hochgeschleppt zu werden, während Eugen hinter mir bzw. hinter dem mich tragenden Rücken interessante vorausschauende Orientierungslaute von sich gab – so wie „ach herjeh“ oder „soso!“.

    Jahre später durfte ich bei einer von ihm organsierten Vorlesung längst wieder in Deutschland mit Prof. Weizenbaum dabei sein an der Beuth-Hochschule. Wieder später erinnere ich mich an das Ausarbeiten des Auswahlverfahrens für das DJF für Freiwillige in Japan.

    Nach einer weiteren längeren Pause hatten meine Frau und ich mit Eugen und Silvia auf deren Vorschlag ein schönes Weihnachten in Rheinsberg verbracht. Nach einem Besuch beim chinesischen Lieblingsrestaurant der beiden im Frühling des darauffolgenden Jahres in Berlin und dann wenig später nach der jähen Mitteilung, dass Silvia gestorben ist, hatten wir nur noch einen kurzen Email-Wechsel, bevor sich unser Kontakt wieder verlor.

    Fabian

  • Steffen

    Liebe Familie Eichhorn,
    ich habe erst heute vom Schicksal Prof. Eichhorns erfahren. Ich kam zur Gedenkveranstaltung am Hiroshima-Nagasaki-Platz in Potsdam. Ohne ihn wäre dieser Platz der Erinnerung nie entstanden. Es wurden sehr rührende Worte über seine Verdienste gesprochen.
    Er wird nicht vergessen.
    Vielen Dank.
    Steffen

  • Bündnis 06. August

    Das „Bündnis 06. August“ trauert um Prof. Eugen Eichhorn
    Wir verneigen uns vor unserem langjährigen Freund und Weggefährten, dem unermüdlichen Kämpfer für eine atomwaffenfreie Welt, der plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist.
    Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust für uns.
    Seit 2003 ist das Deutsch-Japanische-Friedensforum e.V., vertreten durch Prof. Eugen Eichhorn, Mitglied im „Bündnis 06. August“.
    Seit dieser Zeit hat Prof. Eugen Eichhorn viel zur inhaltlichen Profilierung der jährlich am 06. August stattfindenden Gedenk-, Erinnerungs- und Mahnveranstaltungen für die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki beigetragen.
    Sein Verdienst ist es, dass die Akteure dieses Bündnisses auch in so manch schwierigen Momenten das gemeinsame Wirken für den Frieden immer wieder in den Mittelpunkt stellen.
    Die Bündnisfähigkeit so zu gestalten, dass die Partner unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit für gemeinsame Ziele agieren können, war eine seiner unschätzbaren Leistungen.
    Unermüdlich setzte er sich in unserem Bündnis neben dem politischen Bekenntnis zur Ächtung der Produktion und des Einsatzes von Atomwaffen auch dafür ein, uns beim Gedenken der Atombombenopfer die japanisch-asiatische Mentalität nahe zu bringen, um die Herzen und Gefühle der Menschen anzusprechen.
    Wir werden unser Engagement als Vermächtnis im Sinne unseres Friedensfreundes Prof. Eugen Eichhorn weiterführen.

    Berlin, Juli 2020
    Für das Bündnis 06.August
    Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Katrin Becker
    Deutscher Friedensrat, Rim Farha
    Friedensglockengesellschaft Berlin, Anja Mewes
    Intern. Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Dr. Jens-Peter Steffens
    Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW,)

  • Michel Berger

    Liebe Lisa
    Herzlichen Dank für deine leider traurige Nachricht, die ich über meine Schwester Gisèle erhalten habe. Obwohl ich in den letzten Jahren kaum Kontakt mit Eugen hatte, bleibt er sehr lebendig in meiner Erinnerung. In der Zeit wo ich in Berlin lebte (1970-1977) hatten wir enorm viel zusammen unternommen, sei es an der TU, in unserem kulturellen Engagement oder in unserem reichen Freundeskreis. Er bleibt in meinem Herz als ein sehr offener, einfühlsamer und lebendiger Kumpel.

  • Anja und Bernd Mewes

    Lieber Eugen,
    es fällt schwer, passende Worte zu finden. Mit dir haben wir einen treuen, warmherzigen und konsequenten Freund und Weggefährten im Kampf für eine friedlichere Welt verloren.
    Du wirst uns fehlen. Aber die Erinnerungen, persönlichen Begegnungen und Gespräche mit dir, die werden wir in unserem Herzen tragen, versprochen.
    Sei ein letztes Mal gegrüßt
    Anja und Bernd

  • Christopher Hecker

    Lieber Eugen es hat mich so gefreut dich kennengelernt zu haben und gerne hätte ich nochmal die Gelegenheit gehabt dir zu sagen wie sehr du mich beeinflusst hast. Durch dein Engagement hatte ich die Chance deinen Traum selbst zu erleben und einen kleinen Teil zum internationalen Austausch und damit zur Friedensbildung beizutragen. Du warst da, wenn ich jemanden zum Reden brauchte und hast mich zu einem besseren Menschen gemacht. Vielen Dank, dass du da warst.

  • M.U. Liedtke

    Lieber Eugen schade Das Du Deinen Traum nicht länger Leben konntest. Ich hätte es Dir so gewünscht. Ich vermisse dich .RUHE in Frieden, M.U.Liedtke
    Liebe Lisa Du hast einen tollen Papa gehabt. Der sich für Menschen eingesetzt hat auch für mich als Jugendlicher der mir sehr geholfen hat. Dafür bin ich dankbar. Schade Das ein guter Mensch so früh gehen musste. Das tut mir weh in meinem Herzen. M.U.Liedtke

  • Erika und Klaus Richter

    Liebe Familie von Eugen,

    Wir konnten es gar nicht fassen, dass Eugen nicht mehr lebt und waren erschüttert über diese Nachricht.

    Wir haben ihn in der Friedensiniative Zehlendorf und im Deutsch-Japanischen Friedensforum erlebt und haben ihn sehr gemocht. Er hat uns gezeigt, welchen Stellenwert unser politisches Engagement in der Gesellschaft hat und wie wir mit unseren Aktionen etwas bewirken können. Er hat uns Mut gemacht in die Öffentlichkeit zu gehen und das war sicher auch eines seiner Anliegen in Japan.

    In großer Dankbarkeit für alle Denkanstöße, die Eugen uns gegeben hat, nehmen wir teil an Ihrer Trauer

    Erika Richter und Klaus Richter

  • Yuki Tanaka

    It is just twenty years since I first met Eugen in Hiroshima following an introduction by the well-known writer Oda Makoto. I was impressed by the enthusiasm of this committed peace activist and educator who continued to promote German-Japanese ties for the rest of his life. We became good friends and he made a point of contacting me each time he visited Japan.
    In 2015 my wife and I were privileged to receive a warm welcome in Berlin from Eugen and his daughter, Lisa, who ensured that our stay there was memorable. During this stay I gave a lecture on the Fukushima Nuclear Accident at his university and was struck by the high caliber of his students.
    Over the past two decades Eugen has made a significant contribution to promoting relations between German and Japanese students and citizens.
    It is with great sadness that we learned of his passing. We offer our sincere condolences to Lisa and her family.
    Yuki and Joanna

  • Stephanie Linke

    Hallo Lisa und Familie.
    Ich lernte Eugen 2017 kennen im Krankenhaus. Ich selber hatte zwei Schlaganfälle und meine beste Freundin kämpfte derzeit gegen den Krebs. Den ersten Kontakt hatte ich auf der Beerdigung 2016 von seinem Sohn „Daniel “ mein Kumpel. Es war natürlich keine tolle Begegnung- der Anlass war sehr traurig. Aber ich lernte ihn mit der Zeit öfter kennen. Eugen ist/war ein Herzensmensch ..das Herz am richtigen Fleck. Er kümmerte sich liebevoll um unsere gemeinsame Freundin (Bianca) bis zum Schluss… Wir besuchten sie mehrmals im Hospiz. Das hat noch mehr zusammen geschweißt. Wir bauten uns auf. Wo ich aufgeben wollte hatte er die richtigen Worte.
    Wir planten die Beerdigung und alles was dazu gehört.. es war einfacher mit ihm als alleine.. Was ich bewundert habe waren seine positiven Gedanken.. die gewählten Worte ..er war ehrgeizig, ehrlich, interessant, liebevoll Und noch so vieles mehr. Und obwohl er immer viel zu tun hatte gab es zwischendurch Telefonate oder emails. Er war ein toller Mensch. Als ich den Anruf bekam dachte ich, ich würde träumen. Ich war schockiert und zutiefst traurig. Eugen war so fit… und stets unterwegs. Ich danke Lisa und Hilde für die infos. Ich habe bis zum Schluss gebetet. Ich bin erleichtert das Lisa bei Ihm war.

    Zuletzt gesehen habe ich ihn im Februar 2020 auf seiner nachträglichen Geburtstagsfeier. Es war so schön, die Leute waren alle lieb.. das Essen war lecker und Eugen war glücklich.

    Ich vermisse Eugen sehr und ich werde ihn stets in Erinnerung haben. Es ist ein großer Verlust.. aber irgendwann sehen wir uns wieder.

    Vielen Dank für Deine Freundschaft Eugen.

    Hiermit möchte ich der Familie mein Beileid aussprechen

  • Lutz Wolfert

    Erinnerungen und Danke an Eugen
    Es war vor über einem halben Jahrhundert , als Eugen und ich uns kennenlernten – es war nach meiner Erinnerung entweder nach dem offiziellen Erstsemesterempfang durch den (behandschuhten) Dekan (alle Neustudenten wurden mit persönlichem Handschlag begrüßt) oder nach einer sonntäglichen Messe, die wir beide als gute Katholiken besuchten , und anschließend in einem schönen , kleinen Geheimtippgasthaus das Mittagessen genossen. Alles in Gießen, damals noch eine beschauliche Kleinstadt, nicht zu weit entfernt vom elterlichen Zuhause – Eugen kam aus Gelnhausen, ich aus der Nähe von Bad Hersfeld – etwas weiter nördlich .
    Eugen war mehr als einfach Lernpartner, Studienfreund – unser beider Herausforderung war das Verständnis des mathematischen Grenzwertbegriffs : gemeinsame Textstudien in Lehrbüchern, lange, wiederkehrende Gespräche über Wochen waren entscheidend, bevor der Groschen fiel und es überhaupt ans Aufgabenlösen ging – Eugen hatte die Energie , lange die sprachlichen Beschreibungen der Lehrbücher zu hinterfragen. Diese Diskussionen waren emotional und letztendlich seelisch von höchster Intensität, mit niemandem sonst konnte ich so unbefangen im 1. Semester über meine/unsere Verständnisprobleme reden , das bewirkte eine besondere persönliche Nähe zwischen uns und ermöglichte mir fachliches Verständnis von etwas völlig Neuem. Ganz abgesehen von der Angst vor der Semesterklausur (Durchfallquote 40%) . Als ich dann irgendwann im Sommer 1964 den Grenzwert fachlich wirklich „begriffen“ hatte, war das wie ein Pauluserlebnis. Dieses 1. Semester war eines der ganz großen Aufgeregtheit – die Angst vor der Herausforderung und die Freude angesichts des Erfolges . An letzterer hatte Eugen wesentlichen Anteil – mit seinem zugewandten Wesen und seiner partnerschaftlichen Diskussionsweise.
    Wir setzten beide das Studium in München fort – ich war erst unschlüssig bezüglich des neuen Studienorts, orientierte mich dann aber an Eugens schon früher feststehender Entscheidung für München. Er vermittelte mir dort ein Zimmer zur Untermiete – sehr hilfreich, da ich wegen später Prüfungstermine in Giessen überstürzt nach München umzog, um gleich im neuen Semester einsteigen zu können. Weiter nebst schwerer werdendem Studium vor allem Studentenbewegung, politische Radikalisierung, Gründung der linkskatholischen Gruppe STAKK, in dem Kontext viele gemeinsame Aktivitäten, aufregende neue, menschliche Kontakte; wir erlebten da beide viel , es war eine „dichte“, gefühlsstarke Zeit jugendlichen Umbruchs, der unsere Freundschaft beförderte, nicht zuletzt im Abarbeiten am Katholizismus, einen prägenden Hintergrund, den wir gemeinsam hatten.
    Eugen hatte mich in markanten Wendepunkten meines Lebens persönlich und praktisch unterstützt, zwei seien erwähnt . Zum einen mein Umzug von München nach Frankfurt, wo ich niemanden kannte – er vermittelte mir über seine Mutter eine Bleibe für das erste Jahr. Dann der Wechsel von Frankfurt nach Berlin : Frankfurt, das mich 10 Jahre lang in vielfacher Hinsicht geprägt hatte, das ich verließ, um in Berlin mit dem Referendariat anzufangen . Eugens Angebot, in seiner Wohngemeinschaft in Nikolassee zu wohnen , hatte nicht nur vieles vereinfacht – es war das zeitweilige Leben in größerer, warmherziger Gemeinschaft, das Eugen mir damit ermöglichte; Laue Sommerabende im Garten mit interessanten Menschen – das waren sehr schöne Momente ebenso wie etliche Zweiergespräche bzw. Unternehmungen mit Eugen , wo wir vom Barolo bis zur politischen Lage emotionale und geistige Nähe realisiert hatten. Und Eugen war bereit, mir mit meinen psychischen Problemen zuzuhören und darüber zu sprechen.
    Ich bedauere sehr, dass ich in den zurückliegenden Jahren ihm nicht deutlicher meine Dankbarkeit für diese Zuwendungen und seine Empathie mir gegenüber ausgedrückt habe.
    Eugen hat einen großen Teil seines Lebens im Deutsch-Japanischen Friedensforum und anderen Friedensgruppen gearbeitet. Ich habe darüber nur aus gelegentlichen Mitteilungen von ihm bzw. aus der Ferne erfahren, da wir in den letzten beiden Jahrzehnten nicht mehr so oft wie in jüngeren Jahren Kontakt hatten und ich mit dieser Sphäre seines Lebens nie etwas zu tun hatte. Ich hatte Eugen vor über einem Jahr ein Buch geschenkt, was die Wandlungen meines (politischen) Weltbildes der zurückliegenden Jahre reflektiert. Gerne hätte ich darüber mit ihm diskutiert, leider hatte er darauf nicht mehr reagiert. Seine Tätigkeiten im friedenspolitischen Kontext folgten einer klaren Überzeugung. Er hat seinem Leben damit eine substanzielle, tragende Ausrichtung gegeben , die ihn langfristige Verbindungen schaffen ließ und die ihm die Erfolgserlebnisse desjenigen vermittelt hat, der gestaltet und andere Menschen bewegt. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls, als ich bei einem seiner Geburtstage eingeladen war (es war wohl der 60-te, die Feier im Niemöllerhaus in Zehlendorf), und er viel Anerkennung erhielt. Und diese Ausstrahlung hat auch das Bild von seinem letzten Japan-Aufenthalt, es zeigt ihn offen lachend, zufrieden, vielleicht glücklich – einer , der Sinnvolles, Gutes getan hat, der Menschen um sich schart und großen Zuspruch erfährt.
    Eugen, ich danke Dir für eine besondere, Lebensphasen überschreitende Freundschaft.
    Lutz

  • Michaela Manke

    Vielen Dank für 2005 in Berlin, für die spontane Aufnahme einer Gruppe aus Fukuoka.
    Vielen Dank für das Übersetzungsprojekt Gyokusai von Oda Makoto.
    Vielen Dank für das mehrmalige (Mit-)Teilen von Erfahrungen in Europa nach dem 11.3.2011 in Japan.

    Ein Gedicht von Susanne Niemayer,
    an Stelle angesichts von Tod und Ende nur stammeln könnender Worte:

    Himmelfahrt für alle Tage

    Der Himmel ist anders als du denkst.
    Der Himmel ist ein Feld, das darauf wartet, bestellt zu werden.
    Der Himmel ist eine Wolldecke. Keiner kriegt kalte Füße.
    Der Himmel ist ein Augenblick. Nur die Wachen sehen ihn.
    Der Himmel ist ein Apfelkuchen. Jeder gibt ein Stück.
    Der Himmel ist ein Sack voll Lose, und jedes ist der Hauptgewinn.
    Der Himmel ist ein Hase, den der Schuss des Jägers nicht erwischt.
    Der Himmel ist ein Kopfstand. Nur die Mutigen wagen ihn.
    Der Himmel ist ein Gegenüber, das zum Miteinander wird.
    Der Himmel ist ein Gedicht, und du bist der Reim.
    Der Himmel ist ein Engel, der an den Himmel erinnert.
    Der Himmel ist die Möglichkeit: Nach oben offen.

  • Philipp Kerling

    Die Teilnahme am Internationalen Jugendfreiwilligendienst in Japan hat es mir ermöglicht, Eugen 2012 zu begegnen. Seither habe ich ihn oft auf Bewerbertagen für den Freiwilligendienst wiedergesehen und mich immer im Vorfeld bereits darauf gefreut. Ich hatte manchmal die Chance, ihn bei Bewerbergesprächen zu unterstützen. Dies war für mich immer etwas ganz Besonderes, da Eugen seine eigene und zutiefst persönliche Art hatte, an diese Gespräche heranzugehen. Ich konnte dort immer viel lernen, so wie ich auch zuvor schon viel von Eugen lernen durfte. Sein tief empfundener, ehrlicher Pazifismus und sein Engagement für den Frieden haben mich als jungen Menschen in meinen Überzeugungen gefestigt und meine Persönlichkeit nachhaltig zum Besseren beeinflusst. Dafür bin ich Eugen zu tiefstem Dank verpflichtet.

    Als ich an einem Bewerbertag nicht teilnehmen konnte, hat Eugen mir danach eine E-Mail geschickt, in der er sein persönliches Bedauern mitteilte, dass wir uns dieses Jahr nicht treffen konnten; mir ging es genauso. Auch wenn es nach einer Kleinigkeit klingt, hat mich beeindruckt, dass Eugen ungeachtet seines sehr großen Bekanntenkreises jede Begegnung wertschätzte. Nicht nur in dieser Hinsicht war Eugen für mich immer ein Vorbild und ist es auch weiterhin.

    Ich trauere mit allen, deren Leben Eugen berührt und bereichert hat.

  • Johannes Sch.

    Ich habe Eugen erstmals beim Auswahltreffen 2004 getroffen, als ich die Möglichkeit bekam, als Freiwilliger und Hokkaidopionier ein Jahr nach Sapporo zu gehen.
    In den Folgejahren habe ich ihn bei den Auswahltreffen zunächst beim DJF, dann beim ijgd besser kennen und vor allem sehr schätzen gelernt. Eugen hat für seine Sache – die deutsch-japanische Freundschaft und die Friedensarbeit – gebrannt, allerdings nicht blind, sondern unglaublich differenziert. Die gemeinsamen Auswahlrunden waren für mich ein Lehrstück in Sachen Menschenkenntnis. Sein Humor und seine anpackende Art, die Dinge und Entscheidungen voranzubringen, sind mir ebenfalls in bester Erinnerung.
    Lieber Eugen, ich weiß nicht, wann ich Dich zum letzten Mal gesehen und mit Dir gesprochen habe, aber ich bedaure es zutiefst, dass es das letzte Mal war.
    Meine Gedanken sind bei Deiner Familie, die so einen wunderbaren Menschen verloren hat.

    Johannes (ADiA-Jahrgang 2004/05)

  • Riho Taguchi

    1995 habe ich Eugen in Matsumoto in der Präfektur Nagano kennengelernt. Es war meine erste Begegnung mit dem Deutsch-Japanischen Friedensforum (DJF). Ich erinnere mich noch ganz genau, dass ich mit Eugen und einer Japanerin zu dritt auf dem Ast eines Baums am Fluss sitzend über verschiedene Sachen gesprochen habe, während eines Ausflugs mit der DJF-Delegation in der Norikura Hochebene. Damals konnte ich kein Wort Deutsch und habe versucht „Eichhörnchen“ auf Deutsch zu lernen. Der Himmel war blau und die Natur war wunderschön grün. Wenn ich an Eugen denke, kommt dieses Bild immer zuerst.

    Dieser Besuch des DJFs war für mich die erste Begegnung mit deutschen Menschen. Das hat mich fasziniert. Im folgenden Jahr habe ich meine Arbeit in Japan gekündigt und bin einfach allein nach Deutschland mit einem Rucksack gekommen, um in Deutschland zu wohnen. Seither lebe ich immer noch in Hannover. Eugen hat meine Entscheidung nach Deutschland zu gehen positiv beeinflusst.

    In Deutschland habe ich ab und zu Gelegenheit gehabt, Eugen zu sehen und bei Aktivitäten des DJFs mitzumachen. Davon habe ich viel gelernt und mein Leben wurde dadurch bunter. Zuletzt habe ich Eugen Ende Februar 2020 in der japanischen Botschaft anlässlich des japanischen Kaisergeburtstags gesehen. Es war ein Zufall, dass wir uns getroffen haben und uns beim Sushi austauschen konnten. Natürlich habe ich damals nicht geahnt, dass dieses mein letztes Treffen mit Eugen sein sollte.

    Ich kann es nicht fassen, dass Eugen von uns gegangen ist.
    Ich denke an Eugen und danke ihm vom ganzen Herzen. ほんとうにありがとう。

  • Svenja Keipert

    Es ist für mich noch immer schwierig, richtig zu begreifen, was passiert ist. Auch, die richtigen Worte dafür zu finden.

    Ich habe Eugen kennengelernt, als ich selbst kurz vor meinem Internationalen Jugendfreiwilligendienst stand – er hat damals einige Bewerbungsgespräche geleitet. Die Freude und die Leidenschaft, die er für die Freiwilligendienste und für Japan empfand waren deutlich spürbar. Unter anderem durch ihn hatte ich die unglaubliche Möglichkeit ein Jahr in Japan zu verbringen – das hat mein Leben maßgeblich zum Besseren verändert. Nach meinem IJFD war er weiterhin Teil der Bewerbungsgespräche, wo ich ihn immer wieder gesehen und noch besser kennenlernen durfte. Durch diese Zeit und auch durch ein Praktikum, dass ich bei der ijgd absolviert habe und die dort entstandenen Gespräche habe ich ihn sehr zu schätzen gelernt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Abend, an dem ich Eugen zu einem Empfang in der japanischen Botschaft zu Ehren des Geburtstags des Kaisers Akihito begleiten durfte. An diesem Abend hat mir Eugen sehr viel über sich erzählt und ich habe ihm mit Begeisterung zugehört – all die Erfahrungen und Erlebnisse, die er zu teilen hatte, waren unglaublich spannend.

    Ich bin sehr froh, dass ich einer der Menschen sein konnte, die ihn kennenlernen durften. Er wird mir sehr fehlen und ich bin ihm sehr dankbar – für alles.

    Hiermit möchte ich seiner Familie und seinen Freunden mein engstes Beileid und meine Anteilnahme aussprechen.

  • Torsten Schramm

    Liebe Familie, liebe Lisa,
    leider hatte ich keine Kontaktdaten, ich durfte mit Eugen seine Arbeit mit den Freiwilligendiensten bei ijgd als Geschäftsführer begleiten. Ich hatte bis nach seiner Rückkehr nach Berlin regelmäßig Kontakt mit ihm.
    Es ist ein großer Schock und ein unendlicher Verlust.
    Danke für eure Kraft und das ihr bei ihm sein konntet. Meine Anteilnahme ist bei euch.
    Er fehlt mir und ich bedaure es sehr, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte.
    Torsten.

    Ich habe die kleine Erinnerung für ihn für den Rundbrief des Friedenszentrums geschrieben. Auch der Weltfriedensdienst, er war dort Mitglied des Kuratoriums, sendet seine Anteilnahme

  • Torsten Schramm

    meine Gedanken an Eugen

    Eugen hat sich nach seiner Japanreise im März 2020, wo er die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen besuchte und beim Seminar der Freiwilligen mitgemacht hat, mit COVID 19 infiziert und ist nach seiner Rückkehr nach längerer Zeit im Koma am 29. Mai in den Armen seiner Tochter gestorben.

    Er hat das Deutsch-Japanische Friedensforum Berlin e.V. aufgebaut und seit Anbeginn zuerst Zivildienstleistende nach Japan vermittelt und in den letzten 10 Jahren diese Freiwilligendienste, nach Wegfall des Zivildienstes, mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten durchgeführt. Die Vorbereitungen und die Auswahl für die Freiwilligen fanden oft im Friedenszentrum statt.

    Seit 2004 hat Eugen Eichhorn an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin die „Hiroshima-Nagasaki Peace Study Courses mit großem Engagement organisiert. Diese Aktivität geht auf die Friedenserklärung von 2001des Bürgermeisters von Hiroshima, Dr. Akiba, zurück. Es sollten solche Kurse in Universitäten in der ganzen Welt stattfinden. Eugen, der hier an der Hochschule als Professor unterrichtete, hat diese Friedenserklärung in Europa als erster umgesetzt.
    Sein plötzlicher Tod ist ein Schock, der schwer zu verdauen ist. Gerade Eugen, der so aktiv war und bis zuletzt seine Friedensarbeit und seinen Lieblingsaktivitäten in Japan für das Deutsch-Japanische Friedensforum nachgegangen ist.

    Es ist eine Nachricht, die trotz der uns allen bewußten Gefahr durch Corona, einen sprachlos werden lässt. Ein Einschlag in unmittelbarer Nähe, ein großer Verlust für seine Familie, für das Deutsch-Japanische Friedensforum, alle seine Freunde, seine Friedensarbeit und seinen großen Einsatz für die deutsch-japanischen Beziehungen, besonders vor dem Hintergrund der Geschichte und der nuklearen Bedrohungen.
    Eugen war unermüdlich, ein offener Gesprächspartner, ein zugewandter, engagierter Mensch, ob im Friedenszentrum, bei den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten oder auch als Kurator beim Weltfriedensdienst.

    Seine Spuren als engagierter Aktivist und Impulsgeber in der Zehlendorfer Friedensinitiative und in der Friedenskoordination sind unvergessen.

    Wir verlieren einen Menschen, der seine Lebenszeit neben seinen beruflichen Aktivitäten für die Zukunft einer friedlicheren Welt eingesetzt hat. Sein Beispiel gibt Kraft.

    In stillem Gedenken und in Dankbarkeit
    Torsten Schramm

  • Matthias Brünger

    Ich lernte Eugen Eichhorn durch meinen „Anderen Dienst im Ausland“ in Japan kennen. Über meine Familie stellte ich den Kontakt zu dem Altenheim Shinseikai her. Eugen Eichhorn war immer sehr engagierter Friedensaktivist und ich freue mich sehr, dass er mit der Leitung des Altenheims Shinseikai Gleichgesinnte in Japan fand.
    Mit dem Aufenthalt in Japan ermöglichte mir Eugen ein sehr prägendes Erlebnis, das mir mein ganzes Leben erhalten bleiben wird.

    Nach dem Fukushima-Beben und der nachfolgenden Reaktorkatastrophe begleitete ich ihn nochmals auf einer Vortragsreise zusammen mit Dr. Sebastian Pflugbeil.

    Ich erlebte ihn stets voller Energie und Enthusiasmus für das Zivildienst- und später FSJ-Projekt mit Japan und genau so in den Themen rund um Strahlenschutz und Friedensdialog. Er lässt hierbei sicher eine große Lücke, genauso wie er eine große Lücke in den Herzen seiner Lieben lässt!

    Mein Beileid und meine Anteilnahme geht an die Familie und Freunde!

  • Lino

    Seit ich Eugen durch meinen Freiwilligendienst in Japan kennenlernte, war er immer eine Inspiration. Nicht nur für mich, sondern für jeden der Freiwilligen mit denen ich zu tun hatte. Er strahlte ständig Ruhe und zufriedenheit aus, was mir persönlich ein gefühl von sicherheit gab, befor ich meinen Dienst antrat. Die Ehrlichkeit mit uns auch schwierige Dinge zu besprechen und seine vielen interessanten Lebensgeschichten zu teilen sowie die Unbekümmertheit, wenn er vom Thema abschweifte. Wenn man Eugen nur zuhörte, konnte man so vieles Lernen.

    Eugen war für uns alle ein Vorbild in so vielen dingen. Er war immer offen und neugierig uns kennenzulernen und zu unterstützen. Er hat mir bis zum Ende noch Mut gemacht und uns beigestanden. Ich werde mich an Eugen Eichhorn und seinen letzten Brief an uns immer erinnern.

    Seine Familie und Freunde haben mein tiefstes Beileid.
    Seid von Gott Gesegnet und richtet eure Augen auf ihn, besonders in dieser Zeit. Meine Gebete sind mit euch, und Eugen wird von allen nicht vergessen.

  • Adrian Schmidt

    Nicht viele Menschen haben mein Leben so sehr positiv beeinflusst wie Eugen es tat. Zum einen bekam ich durch ihn die Chance mein FsJ in Japan zu machen, was mich später dazu brachte mich auch in meinem Studium weiter mit Japan zu beschäftigen. Es waren aber auch die Dinge die Eugen gesagt hat die für mich bedeutend waren. Eugen hat sein Leben dem Frieden und der Völkerverständigung gewidmet, was besonders in der heutigen Zeit, sehr bewundernswert ist und mich dazu bewegt hat dies auch zu tun. Wenn Eugen etwas tat, dann mit Leidenschaft und mit voller Überzeugung.
    Für mich ist Eugen ein Vorbild, ein Lehrer, ein guter Gesprächspartner und ein Freund der jetzt von uns gegangen ist.

    Ich bin Eugen für all dies sehr dankbar und möchte seinen Angehörigen mein herzliches Beileid aussprechen.

    Adrian Schmidt

  • Chris Schneider

    Ich habe Eugen 2010 als Freiwilligendienstler für Japan kennengelernt. Damals war ich sehr nervös, habe gestottert und war mit mir selbst und meinem Auftreten unzufrieden. Entsprechend nervös war ich auf dem ersten Bewerbertreffen. Aber Eugens offene und herzliche Art hat mir schnell die Ängste genommen, die ich empfand.

    Auch habe ich Eugen zu verdanken, dass wir alle auf dem Zwischenseminar in Hiroshima einen kühlen Kopf bewahren konnten. Durch die Dreifachkatastrophe waren viele von uns aufgewühlt. Einige wollten in die Heimat, andere den Einsatzstellen beistehen. Eugen und Anne behielten in dieser Situation einen klaren Kopf, handelten professionell und waren zumindest für mich ein Fels in der Brandung. Was ich in dieser Zeit durch Eugen gelernt habe, hat mir in vielen Lebenslagen geholfen.

    Auch danach habe ich mich immer wieder gefreut, ihn bei Auswahlgesprächen oder Stammtischen treffen zu können.

    Eugen bleibt mir als ein herzlicher Mensch in Erinnerung, bei dem man sich sicher fühlen kann, mit dem man lachen kann und auf den man sich selbst in gefährlichen Situationen verlassen kann.

    Vielen Dank.

  • Jördis Dahlke

    Ich habe jetzt schon eine Weile versucht die richtigen Worte für Eugen zu finden, aber nichts das ich schreibe könnte würde ihm gerecht werden. Er war ein unglaublicher Mensch und hat sich mich aufrichtiger Hingabe für Freiwillige wie mich engagiert und damit zweifellos viele Leben maßgeblich verändert. Meines auf jeden Fall. Ich fühle mich geehrt, dass ich ihn kennenlernen und sogar an seiner Seite Bewerbungsgesrpäche führen durfte. Er wird mir, so wie uns allen, sehr fehlen. Menschen wie Eugen machen diese Welt zu einem besseren Ort und obwohl sein Verlust tragisch ist, so wird sein Geist durch die Menschen die er berührt hat immer weiter leben.

    Mein tief empfundenes Beileid an seine Familie und engen Freunde.

  • Karin Flurer-Brünger

    Liebe Familie Eichhorn und Freunde,
    Eugen hat dazu beigetragen, dass unser Sohn Matthias Brünger einen Freiwilligendienst in Japan in einem Altenzentrum in Haruna absolvieren konnte. Für Matthias war dies eine sehr wichtige und gute Erfahrung, viele Begegnungen mit wunderbaren Menschen, die ihm viel Wertschätzung entgegengebracht haben in einer für ihn sehr wichtig gewordenen Kultur und Sprache. Er hat neben Medizin die japanische Sprache studiert und durfte Eugen nach dem Fukushima Unglück auf der Reise durch Japan begleiten.
    Diese durch Eugen ermöglichten und unterstützten Erfahrungen werden im Leben von Matthias immer eine sehr prägende Zeit bleiben.
    Er in dieser Zeit hat auch sehr herzliche enge Bindungen zu unserer weiteren japanischen Verwandtschaft aufbauen können.

    Vielen Dank an Eugen Eichhorn
    und ich wünsche ihm viele weitere Begegnungen in Liebe wo auch immer

    Karin Flurer-Brünger

  • Eva Bauer

    青い空
    風が米の葉
    動かして

    好きな日本
    あなたのおかげ
    見えてきた

    Blauer Himmel
    Der Wind bewegt die Blätter
    vom wachsenden Reis

    Geliebtes Japan
    Welches ich unter anderem dank dir
    Sehen und erleben darf

    Am Tag nachdem Eugen von uns gegangen ist, habe ich diese Haiku in seinem Gedenken verfasst.
    Das erste Mal bin ich ihm begegnet, als ich 2016/17 meinen Freiwilligendienst in Japan gemacht habe. Ich war sehr fasziniert von seinem Engagement. Während aller Seminare, auf denen er anwesend war, habe ich mich durch ihn sehr gut aufgehoben gefühlt.
    Im letzten, diesem so durch die unglücklichen Umstände durchaus schwierigen Zyklus, war ich dann selbst als Teamerin so positiv überrascht, dass er mich nach 2 Jahren des Nicht-Begegnens kein Stück vergessen hatte. Er war so ein liebevoller und freundlicher Mensch.
    Wäre er nicht gewesen, dann wäre ich niemals an dem Punkt in meinem Leben, an dem ich mich jetzt befinde und ich werde ihm auf ewig dankbar dafür sein.
    Die Begegnung mit Eugen war für mich und – ich bin mir sicher, auch für viele weitere – ein großes Geschenk.
    Ich bin dankbar für all die Momente, die ich mit ihm teilen durfte.

    Ein Stück seiner Liebe für Japan, die er an uns weiter getragen hat, lebt in mir und in vielen anderen Menschen weiter.

    Vielen Dank, dass du das Leben so vieler Menschen bereichert hast.

  • Kyoko Ueda

    Lieber Eugen! Hiroshima, den 04.06.2020

    Ich höre die Symphonie von Franz Schubert Nr. 5 B Dur D 485 zu.
    Wir hörten diese Musik im meinen Auto auf dem Weg nach der Einsatzstelle zu.
    Da du mich fragtest, wieso ich sie liebe, erwiderte ich, dass es in diesem Stück die beiden Seiten von Jenseits und dieser Welt, Licht und Schatten oder Unbefangen und Trübsal gibt.
    Du nicktest und berührtest den Spitzbart.
    Wir hörten oft die Musik. Du sagtest, dass das toll wäre, wenn man mit der Musik leben Könnte.
    Du sagtest auch; wenn ich wiedergeboren könnte, würde ich gerne die Geige spielen.

    Als ich dich zum ersten Mal traf, fand ich, was für warmes, freundliches, rücksichtsvolles und herzliches Lächeln du hast. Das faszinierte mich sofort.
    Du warst liebevoll.

    Aber wenn du über die Politik, Hiroshima oder Fukushima erzähltest, verändertest du dich und machtest ein ernstes Gesicht.
    Du führtest uns mit scharfsinnig- und aufschlussreichen Wörtern.
    Besonders habe ich vor deiner dauernden Beschäftigung von Hiroshima-Nagasaki großen Respekt.

    Du unterstütztest seit langem deutsche Jugendliche.
    Ich bin davon überzeugt, dass du für wichtig hieltst, dass sie im Ausland wertvolle Erfahrungen machen und dass sie interkulturellen Unterschied erkennen und voreinander Hochachtung haben.
    Du hofftest ihnen auch, dass ihre Augen immer offen sind, ohne sich zu trüben und dass sie stets gerecht sind.
    Ich will deinen Willen übernehmen und sie unterstützen, damit sie in Japan sicher leben und ihren Weg vorankommen können.
    Wir redeten uns oftmals, dass das Leben kurz ist. Während des Blinzelns ist unser Leben vorbei. Du sagst vielleicht; Jetzt bin ich daran.
    Aber ich vermisse dich schon. Wirklich vermisse ich dich.
    Wie viele Leute kann man tatsächlich in seinem Leben kennenlernen, die man sehr schätzt? Vielleicht gibt es nicht so viel. Für mich bist du ein kostbarer Mensch.

    Ich nehme nicht von dir Abschied. Du bleibst bei uns.

    Liebe Grüße und tausend Dank
    deine Kyoko

  • Sarah Skladny

    Ich habe Eugen das erste Mal bei dem Bewerbungsgespräch für meinen Frewilligendienst im Frühjahr 2014 getroffen. Er war derjenige, der das Interview mit mir führte und ich war deswegen umso aufgeregter. Denn ich dachte mir, dass es sicherlich schwieriger wäre ihn, als erfahrene Respektsperson, von mir zu überzeugen. Doch unser Gespräch verlief viel lockerer als ich es mir vorgestellt hatte, Eugen erzählte mir von einer persönlichen Anekdote aus Japan und ich ging mit einem guten Gefühl und stolz aus unserem Gespräch.

    Ein paar Jahre später führte ich selbst Bewerbungsgespräche mit ihm durch, konnte einen Jahrgang neuer Freiwilliger mit ihm begleiten und besuchte mehrere Ausreiseseminare mit ihm.

    Eine Rückfahrt von solch einem Seminar ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Eugen erzählte mir von seiner großen Liebe, seiner Ehefrau. Ich weiß noch, wie geehrt ich mich fühlte und wie plötzlich unsere Unterhaltung unterbrochen wurde als ich aussteigen musste, obwohl ich schon einen Umweg gefahren war, um unser Gespräch zu verlängern.

    Eugen wird mir immer als ein Mensch mit besonderer Erinnerungsgabe, unendlich breitem Wissen und Herzensgüte in Erinnerung bleiben.

    Sarah Skladny

  • FSJ Japan Jahrgang 2016

    Wir haben Eugen Eichhorn im Zuge unseres freiwilligen Jahres in Japan 2016 kennenlernen dürfen. Durch ihn wurden uns unvergessliche Erfahrungen ermöglicht. Interessante Vorträge und gemeinsam Zeit mit ihm und den ijgd-Gründern zu verbringen, war nur ein wunderbarer Teil davon. Wir danken ihm von Herzen und sind froh, dass wir ihn kennenlernen durften.

    Unser herzliches Beileid gilt der Familie Eichhorn.

    Der FSJ-Jahrgang Japan 2016

  • Stefan Burggraf

    Während meines Auslandsaufenthaltes in Japan 2008/2009 habe ich Herrn Prof. Eichhorn als außergewöhnlich engagierten, herzlichen Menschen und inspirierenden Mentoren kennen- und schätzen gelernt.
    Die Ideen, Geschichten und Erkenntnisse, die er damals während des interkulturellen Austauschs mit uns Freiwilligen geteilt hat, haben mich bis heute tief beeindruckt und nachhaltig meine eigenen Ansichten geprägt.

    Eugen Eichhorn war für uns ein wahrer Brückenbauer zwischen den Kulturen und ich bin ihm für die großartige Arbeit, mit der er so viele junge Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet und bereichert hat, sehr dankbar.

    Mein herzliches Beileid

  • Alexander Burat

    Lieber Eugen,

    wo immer Du auch bist, es ist immer besser dort, deshalb kann ich nicht sagen wie, jedoch bin ich sicher, dass Du den menschlichen Teil hier mit Liebe und Respekt belebt hast.

    Danke, das Du nun ewig bist, Eugen Eichhorn.

  • Peter Schrott

    Tief berührt möchte ich Dir / Euch mein Beileid ausdrücken.

    [Wir kannten uns aus der gemeinsamen Arbeit in der Friedenskoordination Berlin]

  • Eiichi Kido

    Ich bin immer noch fassungslos und weiß nicht, wie ich meine Betroffenheit zum Ausdruck bringen kann. Meine ganze Familie war mit Eugen eng verbunden. Nach meinen deutschen Eltern sozusagen, die in Nordend lebten, haben wir nun eine weitere Stütze in Pankow verloren. Wir vermissen ihn sehr…

  • Heinz D. Kappei

    Anfang der 80-iger Jahre habe ich Eugen in der Berliner Friedenskoordination kennengelernt. Es ging damals um die Proteste gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen. Bei seinen Diskusionsbeitraegen war er nie aufgeregt und immer souveraen. Spaeter widmete er sich dem deutsch-japanischen Friedensforum -im Wissen darueber-dass der Abwurf der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki und deren Verheerungen immer ieder angemahnt werden muessen! So bei der jaehrlichen Kundgebung im Volkspark Friedrichshain an der japanischen Friedensglocke. Eugen war immer aufgeraeumt mit sich selbst! Er wird sehr fehlen-auch wegen seiner zutiefst humanistischen Gesinnung!

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